Politische Partizipation im Diskurs, 1960-1990. Eine Studie zum luxemburgischen Politikverständnis mit Perspektive auf den Kulturtransfer zwischen Luxemburg, Frankreich und Westdeutschland.

SCHEME: AFR PhD

CALL: 2014

DOMAIN: ID - Humanities and Social Sciences

FIRST NAME: Tobias

LAST NAME: Vetterle

INDUSTRY PARTNERSHIP / PPP: No

INDUSTRY / PPP PARTNER:

HOST INSTITUTION: University of Luxembourg

KEYWORDS: History, Participation, Politics, Luxembourg, Language, Discourse

START: 2014-10-01

END: 2018-09-30

WEBSITE: https://www.uni.lu

Submitted Abstract

Thema der vorliegenden Studie sind die historischen Transformationsprozesse der luxemburgischen Demokratie seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Zu ihrer Analyse nimmt das Forschungsprojekt Diskurse in den Blick, in denen zwischen 1960 und 1990 um die Regeln und Rechtfertigungsgründe der politischen Teilhabe gestritten wurde, und fragt anschließend nach den Auswirkungen dieser Deutungskämpfe auf den Wandel der politischen Institutionen. Fragestellungen dieser Art bildeten bislang ein Desiderat der stark sozialgeschichtlich geprägten Literatur zur luxemburgischen Nachkriegsdemokratie. Indem sie die „politische Partizipation“ – ihre Praktiken, ihre Institutionen und vor allem ihre Diskurse – nicht als eine zeitlose Rahmenkonstante, sondern als das historisch variable Produkt sozialer Aushandlungsprozesse behandelt, stößt die vorliegende Studie in diese Forschungslücke. Entlang acht empirischer Fallstudien werden die zentralen Denkfiguren und Deutungsmuster der luxemburgischen Demokratiegeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg rekonstruiert und mit dem strukturellen Wandel des politischen Institutionengefüges verflochten. Die Befunde zeigen deutlich, dass es eine geteilte Vorstellung von „politischer Partizipation“ zu keinem Zeitpunkt in der Nachkriegsgeschichte gegeben hat: Ähnlich wie die „Demokratie“ als solche war auch das Konzept der politischen Teilhabe Gegenstand anhaltender Definitionskämpfe. Deren politische Brisanz offenbart sich besonders dort, wo sie die Frage aufwarfen, welche Akteursgruppen in welchem Umfang (nicht) partizipieren durften, und welchen Regeln sich ihre Partizipation zu unterwerfen hatte. Das Fazit bündelt die Befunde zu einem übergreifenden Narrativ über die luxemburgische Nachkriegsdemokratie, das sich von isolierenden Perspektiven auf einzelne Institutionen, Akteursgruppen oder Politikfelder löst und dadurch Strukturzusammenhänge herausarbeitet, die von bisherigen Arbeiten nicht gesehen wurden.

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